„Die Tatsache, dass Melatonin in Millionen von Jahren keine strukturellen Veränderungen durchlaufen hat, legt nahe, dass es ein wichtiger Aspekt der evolutionären Konservierung ist.“– Dr Joe Dispenza
Veröffentlicht im November, 2021
Einer der wichtigsten Aspekte der Meditation ist, dass sie uns die Möglichkeit gibt, herunterzuschalten und langsamer zu werden, innezuhalten und uns von der Außenwelt zu lösen. Wir nehmen keine Sinneseindrücke aus der äußeren Umwelt mehr auf, und können so die Gewohnheiten, Triebe und emotionalen Konditionierungen unseres Körpers sowie unsere Zeitwahrnehmung (das Leben in der vertrauten Vergangenheit bzw. der vorhersehbaren Zukunft) vergessen. Die beste Möglichkeit, einen Aspekt von dir zu überwinden, ein Programm umzuschreiben, etwas Neues in deiner Zukunft zu erschaffen, deine Gesundheit zu verändern und/oder dich mit neuer Energie und neuen Informationen zu verbinden, um aus dem Quantenfeld anstatt aus der Materie heraus zu kreieren, besteht wohl darin, durch Meditieren in den gegenwärtigen Moment zu finden.
Auf der physiologischen, chemischen und biologischen Ebene wird, wenn wir die Augen schließen, weniger Licht vom Sehnerv empfangen, und das ist bemerkenswert, weil die Zirbeldrüse – ein wichtiger Regulator der zirkadianen Biologie – Serotonin in Melatonin umwandelt, wenn der Lichteinfall gehemmt wird.
Was also ist Melatonin und warum ist es wichtig?
Melatonin ist ein „uraltes“ Molekül, das über eine Reihe von Enzymen hergestellt wird, die die Aminosäure Tryptophan in Serotonin – den Neurotransmitter für den Tag – umwandeln. Die Tatsache, dass Melatonin in Millionen von Jahren keine strukturellen Veränderungen durchlaufen hat, legt nahe, dass es ein wichtiger Aspekt der evolutionären Konservierung ist, ein Gedanke, der auch durch neueste Forschungsergebnisse untermauert wird, welche darauf hindeuten, dass Melatonin u.a. die übermäßige Ausschüttung von Cortisol als Reaktion auf Stress stoppt, die Stoffwechselfunktion verbessert, den Triglyceridspiegel senkt, die Reaktion des Immunsystems stärkt, den REM-Schlaf erhöht, eine Vielzahl von antioxidativen Eigenschaften hat, die mit Anti-Aging in Verbindung gebracht werden, und die DNA-Reparatur und -Replikation fördert, um nur einige seiner Funktionen zu nennen.
Weil Melatonin so wichtig ist, waren mein Forschungsteam und ich neugierig darauf zu erfahren, ob es Unterschiede im Melatoninspiegel zwischen Kontrollgruppen, Meditationsanfängern und erfahrenen Meditierenden gibt. Deshalb haben wir bei unseren einwöchigen Advanced Retreats damit begonnen, das Melatonin im Blutplasma dieser drei Gruppen vor und nach einer Woche Meditation zu messen.
Dabei stellten wir fest, dass erfahrene Meditierende zu Beginn der einwöchigen Workshops höhere Melatoninwerte aufwiesen als Kontrollpersonen und Anfänger. Dieselbe Gruppe von fortgeschrittenen Meditierenden erhöhte die Menge des zirkulierenden Melatonins nach den einwöchigen Fortgeschrittenen-Retreats ebenfalls deutlich. Außerdem verzeichneten erfahrene Meditierende, die vor dem Workshop sehr niedrige Melatoninwerte hatten, am Ende des Workshops einen drastischen Anstieg ihres Melatoninspiegels (Gesamtanteil).
Wenn der Melatoninspiegel einer Person höher ist, ist ihr Stresslevel niedriger.
Diese Daten deuten darauf hin, dass erfahrene Meditierende den Melatoninspiegel in ihrem Blut viel dynamischer und deutlich besser regulieren können. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet das: Wenn der Melatoninspiegel einer Person höher ist, ist ihr Stresslevel niedriger. Infolgedessen befindet sie sich in einem Zustand des Wachstums, der Reparatur und der Gesundheit – und nicht in einem Alarm- und Ausnahmezustand, wie er aus einem Leben in Stress und im Überlebensmodus resultiert.
Wenn der Serotonin- und Melatoninspiegel hoch ist, geht es dir wahrscheinlich auch in deinem Leben gut.
Das zeigt, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Serotonin und Melatonin zu geben scheint, d.h. je mehr Melatonin du hast, desto mehr Serotonin solltest du auch haben. Das ist wichtig, denn wenn du mehr Serotonin produzierst, verbessern sich durch eine Reihe von biologischen Kaskadeneffekten die Stimmung, die psychische Verfassung, die Verdauung, der Schlaf, die Knochendichte, die sexuelle Funktion und vieles mehr – bis hin zu einer besseren Gehirngesundheit. Mit anderen Worten: Wenn der Serotonin- und Melatoninspiegel hoch ist, geht es dir wahrscheinlich auch in deinem Leben gut.
Mein Team und ich haben herausgefunden, dass die Zirbeldrüse diese schnelleren Frequenzen, die jenseits der Lichtgeschwindigkeit liegen (im Quantenbereich), in transzendente Erfahrungen umwandeln kann, wenn wir Menschen trainieren, kohärente Gehirnwellenmuster zu erzeugen, und wenn sie lernen, sich auf Frequenzen, die andere Informationen transportieren, einzustellen und mit ihnen zu interagieren – Informationen, die nicht über die Sinne durch die Interaktion mit der Außenwelt kommen, d.h. die normalisierte Frequenz des sichtbaren Lichts. Während dieses Prozesses dient Melatonin als Rohstoff für die Produktion von Derivaten, den so genannten Metaboliten, die mein Forschungsteam bei unseren nächsten Workshops untersuchen wird.
Wir gehen davon aus, dass diese Melatonin-Metaboliten verbesserte Versionen von Melatonin sind. Wie wir bereits wissen, bringt Melatonin uns dazu:
- zu träumen, aber jetzt handelt es sich um gesteigerte, luzide Träume.
- zu entspannen, aber nun wird ein Schwestermolekül von Melatonin produziert, das zu echter Entspannung führt und so den konditionierten Körper aus dem Stress- und Überlebensmodus herausholt.
- fester zu schlafen, aber nun verändert die Zirbeldrüse den Stoffwechsel des Körpers; sie produziert Substanzen, die den Winterschlaf nachahmen, d.h. sie stoppen die natürlichen Triebe des Körpers, beispielsweise Sex, Appetit und die ständige Beschäftigung mit der Außenwelt.
Wir haben zudem die Hypothese aufgestellt, dass die sehr hohen Energieamplituden, die wir in unseren Gehirnmessungen immer wieder aufgezeichnet haben, mit einem anderen Derivat zusammenhängen könnten, das bei Zitteraalen vorkommt. Die hohe Verstärkung beider Nervensysteme liefert vielleicht die Antwort auf die Frage, was diese extrem hohen Gamma-Gehirnwellenmuster verursacht.
Wenn du dich also das nächste Mal hinsetzt, um zu meditieren, denk daran – auch du kommst wahrscheinlich in den Genuss all der erstaunlichen Vorteile dieses kleinen Wundermoleküls.