„Es ist erstaunlich, wie viele verblüffende Entdeckungen wir in kurzer Zeit gemacht haben – und ein Ende ist für die kommenden Jahren nicht abzusehen." - Hemal H. Patel, PhD
Veröffentlicht im Dezember, 2021
Hallo zusammen! Für diejenigen unter euch, die meinen lieben Freund und Kollegen Dr. Hemal Patel noch nicht kennen, möchte ich ihn euch kurz vorstellen. Er ist Professor und stellvertretender Forschungsleiter in der Abteilung für Anästhesiologie an der University of California, San Diego. Ich dachte, es wäre schön, wenn er euch über unsere aktuellen und vergangenen Forschungsarbeiten informieren würde, die wir an euch allen durchgeführt haben. Für diejenigen unter euch, die ihn noch nicht kennen: Darf ich vorstellen, Dr. Hemal.
Hallo liebe Genies, die Feiertage rücken immer näher und das Jahr neigt sich zu Ende [Blog wurde im Dezember 2021 veröffentlicht, Anm. Dr Joe Dispenza Deutschland Team] – ein guter Zeitpunkt, unsere Community auf den neuesten Stand zu bringen, was unsere Meditationsforschung an der University of California, San Diego (UCSD) betrifft. Es ist erstaunlich, wie viele verblüffende Entdeckungen wir in kurzer Zeit gemacht haben – und ein Ende ist für die kommenden Jahren nicht abzusehen. Manchmal muss ich mir echt ins Gedächtnis rufen, dass ich Dr Joe erst vor zwei Jahren kennengelernt habe.
Als Forscher und Professor spreche ich den ganzen Tag über mit vielen Menschen, und weil ich so überrascht und begeistert bin von dem, was wir in Dr Joes Gemeinschaft entdecken, muss ich ihnen einfach von den Ergebnissen erzählen. Meistens zeige ich ihnen zunächst einmal nur ein paar wenige Daten, und wenn ihnen dann die Kinnlade herunterfällt, reden wir oft eine ganze Stunde lang über unsere Forschungserkenntnisse.
Wenn Skeptiker sehen, wie wir vorgehen, wie viele Daten wir gesammelt haben und zu welchen Ergebnissen wir gekommen sind, reagieren sie meistens mit Ungläubigkeit (bei mir war das nicht anders). Letztendlich wird in solchen Gesprächen das Gehörte dann angenommen – und die Neugier geweckt, die ungeahnten, weitreichenden Vorteile der Meditation weiter zu erforschen. Wie Dr Joe sagt: „Handfeste Beweise sind am überzeugendsten. “
Die Weiterentwicklung unserer Forschung
Nach meiner ersten einwöchigen Erfahrung in Orlando im April 2021 hatte ich das Glück, an zwei Advanced Follow-up Retreats teilnehmen zu können: im September in Marco Island und vor ein paar Wochen in Denver. Diese Veranstaltungen waren von jeder Menge Aktivitäten, Erfahrungen und Forschungsarbeit geprägt – Forschungen, die es uns ermöglicht haben, die Auswirkungen der Meditation auf molekulare und biochemische Veränderungen zu untersuchen. Das ist echt spannend, denn auf dieser nächsten Stufe unserer Forschung haben wir festgestellt, dass das einwöchige Advanced Retreat einen Meditationsanfänger potenziell wie einen erfahrenen Meditierenden aussehen lassen kann. Und das in sieben Tagen, was absolut erstaunlich ist und zudem zeigt, wieviel Erfahrung und Engagement Dr Joes Studenten bzw. seine Gemeinschaft einbringen. Es scheint, die meisten Anfänger, die an einem einwöchigen Advanced Retreat teilnehmen, machen die Arbeit gut – ob ihnen das nun klar ist oder nicht.
Wenn ich anderen beschreibe, was ich bei den Veranstaltungen sehe, fällt mir immer wieder auf, dass es sich um eine Gemeinschaft von engagierten Menschen handelt, die zielstrebig und voller Tatendrang sind. Wenn eine Vorlesung oder eine Meditation stattfindet, sind die Teilnehmer/innen konzentriert und bereit, ihren Geist und ihr Herz auf die nächste Stufe zu heben. Ich bin mir dagegen ziemlich sicher, dass der Großteil der Klasse, wenn ich an der Uni eine Vorlesung halte, das Neueste und Beste auf Netflix anschaut, E-Mails checkt oder im Internet herumsurft.
Die Frage
Auf dem Marco Island Advanced Follow Up Retreat stellten wir uns die Frage, ob langjährige, erfahrene Meditierende und die frischgebackenen Neulinge ihre Biologie noch weiter entwickeln können, wenn sie in einem fortgeschrittenen Umfeld gefordert werden. Die Studie konzentrierte sich auf etwa 15 erfahrene Studenten und folgte ihnen drei Tage lang. Die Blutdaten stehen noch aus und wir hoffen, dass wir im neuen Jahr darüber berichten können.
Aus den Daten, die wir vor Ort gesammelt haben, ging jedoch schon einmal hervor, dass viele dieser Personen während der Meditation tiefgreifende Veränderungen der Gehirnaktivität aufwiesen, die wir als „Pops“ bezeichnen. Das waren keine Anomalien oder nur seltene anzutreffende Ereignisse, wie man erwarten würde, sondern diese Veränderungen traten häufig und routinemäßig auf. Kurz nachdem die Probanden ihren „Pop“ erlebt hatten, nahmen wir Blutproben. Wenn es sich so verhält wie bei unseren vorläufigen Ergebnissen mit anderen Studenten, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, steht zu erwarten, dass wir in diesen biologischen Proben etwas Wesentliches finden. Wir sind schon sehr gespannt auf die Ergebnisse!
Die Erkenntnisse
Das Jahr geht zu Ende, und wir sind dabei, das Kapitel über die Auswirkungen der Meditation auf die SARS-CoV-2-Infektion abzuschließen. Wie versprochen, werde ich davon berichten, welch erstaunliche Entdeckungen wir gemacht haben und euch mit einem Cliffhanger zurücklassen, der auf dem Marco Island Week Long Advanced Retreat im Januar 2022 aufgelöst werden wird. Während der Veranstaltung am Freitag, dem 14. Januar, wird es einen kostenlosen Livestream geben. Merke dir also diesen Termin in deinem Kalender vor!
In den letzten Monaten habe ich über die Ergebnisse der „Meditation-Covid“-Umfrage berichtet, an der ca. 3000 Personen aus 66 Ländern teilgenommen haben. Dabei fielen einige ganz besondere Merkmale der Unlimited/Dr Joe Meditationsgemeinschaft ins Auge. Bevor ich damit loslege, muss klargestellt werden, dass die Gemeinschaft ethnisch sehr vielfältig ist (sechs der sieben Kontinente sind vertreten – vielleicht planst du ja eine Woche in der Antarktis?), und trotz der vielen Krankheitsfälle hat die Gemeinschaft eine überwältigend positive Einstellung zu ihrer Gesundheit und engagiert sich unerschütterlich in ihrer Meditationspraxis.
Bei der Analyse dieser vielen Daten aus 63 geografischen Einheiten auf der ganzen Welt, in denen mindestens 10 Personen in den betreffenden Regionen befragt wurden, ergab sich eine hochsignifikante Korrelation (p<0,001) zwischen der Dauer der Meditationserfahrung und der positiven Covid-19-Diagnose. Bei Personen, die mehr als sechs Monate meditiert haben, war die Covid-19-Diagnose um mehr als 50 Prozent niedriger als bei Personen, die noch nie meditiert haben. Zudem wurde ein Zusammenhang hinsichtlich der „Dosis“ bzw. Häufigkeit des Meditierens festgestellt: Bei denjenigen, die einmal am Tag (hohe Dosis) meditieren, wurde weniger oft Covid-19 diagnostiziert als bei Personen, die einmal pro Woche (niedrige Dosis) meditieren. Noch faszinierender ist die Tatsache, dass erfahrene Meditierende, wenn sie doch Covid bekamen, weniger Symptome hatten und sich viel schneller erholten. Es ist absolut erstaunlich, dass dies auf der ganzen Welt zu beobachten war.
Bei einer Reihe von Retreats vor und während der COVID-Pandemie haben wir Blutproben von Kontrollpersonen, Meditationsanfängern und erfahrenen Meditierenden genommen und Instrumente entwickelt, um diese Daten auf molekularer Ebene zu validieren. Anhand dieser Blutproben können wir feststellen, ob es bestimmte Faktoren gibt, die durch Meditation ausgelöst werden und die sich auf die Virusbiologie von SARS-CoV-2 auswirken, und die Ergebnisse mit den Effekten korrelieren, die wir in den Bevölkerungsumfragen zu Covid-19 beobachten.
Zu diesem Zweck haben wir Pseudoviren hergestellt, die das Spike-Protein von SARS-CoV-2, aber nicht den Rest des Virus enthalten. Stattdessen haben wir diese Viren mit genetischem Material vollgepackt, welches ein rotes Protein herstellt. Da das echte Virus das Spike-Protein dazu benutzt, um sich zu binden und in Zellen einzuschleusen, können wir mit diesem Pseudovirus die Dynamik der SARS-CoV-2-Infektion verfolgen. Wir haben auch anhand von Epithelzellen der Atemwege (die erste Zelle, auf die das Virus trifft, wenn man es einatmet) Experimente zum „adoptiven Transfer“ durchgeführt. Damit haben wir die Erfahrungen und Faktoren, die durch Meditation entstehen, auf diese menschlichen Zellen übertragen, die noch nie meditiert haben. Dann setzten wir sie dem Blutplasma aus, das wir von den Teilnehmern der Veranstaltungen gesammelt hatten. Da wir das Blutplasma von Kontrollpersonen, Anfängern und erfahrenen Meditierenden vor und nach der Veranstaltung zur Verfügung hatten, konnten wir verschiedene Kontroll- und Versuchsbedingungen untersuchen.
Interessanterweise haben wir herausgefunden, dass das Plasma von erfahrenen Meditierenden, das nach einem einwöchigen Advanced Retreat gesammelt wurde, Faktoren enthielt, die das Eindringen des Pseudovirus in die Zellen verhinderten. Wir testeten dies dann gegen das eigentliche SARS-CoV 2-Virus und die Delta-Variante und fanden den gleichen Schutz im Plasma der erfahrenen Meditierenden.
Als nächstes stellten wir fest, dass die Wirkung verloren ging, wenn wir die Probe erhitzten. Das Erhitzen des Plasmas führt, wie wenn man ein Ei kocht, zur Denaturierung (Zerstörung) der Proteine. Wenn wir das Plasma bei hoher Krafteinwirkung schleudern (100.000 g für 1 Stunde), können wir alle festen Partikel sammeln und sie von der Flüssigkeit im Plasma trennen. Wie wir herausfanden, gibt es keinen Schutz vor dem Virus, wenn wir nur die Flüssigkeit auf den Übertragungsversuch mit Lungenzellen anwenden. Wenn wir dagegen das feste und dichtere Material, das wir vom Boden des Reagenzglases gesammelt hatten, auf die „adoptiven“ Lungenzellen verbrachten, war der Schutz vorhanden. Daraus schlossen wir, dass es ein bestimmtes Protein bzw. Proteine von erfahrenen Meditierenden in der partikulären Komponente des Plasmas gibt, wodurch dieser Schutz gegen SARS-CoV-2 erzeugt wird.
Und jetzt kommt der Cliffhanger... Es handelt sich ja um ein Protein, und es gibt viele Hilfsmittel, mit denen wir das/die Protein(e), die hier von Interesse sind, identifizieren können; also gingen wir buchstäblich auf „Fischfang“. Wir führten eine Immunpräzipitation durch, bei der der Spike-Protein-Antikörper als „Köder“ diente, und fischten aus den Proben der Kontrollpersonen, der Anfänger und der erfahrenen Meditierenden vor und nach der Meditation das heraus, woran das Pseudovirus sich im Plasma bindet. Da die Wirkung bei den erfahrenen Meditierenden nach dem Meditationsworkshop beobachtet wurde, haben wir uns auf den Inhalt der Proteine konzentriert, die wir aus dieser Gruppe herausgefischt haben.
Wir haben über 100 Proteine identifiziert, die in dem komplexen Material binden und die möglicherweise von Interesse sein könnten; beim Durchsehen der verschiedenen Proteine fiel mir jedoch ein bestimmtes Protein ins Auge. Wir begannen, dieses Protein und seine biologischen Eigenschaften im Detail zu untersuchen; sie erklären die Daten, die wir bei der Bevölkerungsumfrage und der Pseudovirus-Untersuchung sehen. Inzwischen haben wir seine Wirkung in einem reinen System mit Studien zum Funktionsgewinn und -verlust sowie zur Zielvalidierung überprüft. Was das genau für ein Protein ist, wird während des Livestreamsauf dem einwöchigen Advanced Retreat in Marco Island am 14. Januar 2022 bekannt gegeben, ebenso das vollständige Manuskript des gesamten Datenbestands. Die aufregende Neuigkeit ist, dass wir fast zur gleichen Zeit im Januar unseren ersten Artikel zur wissenschaftlichen Beurteilung veröffentlichen werden. Wir gehen davon aus, dass er in der wissenschaftlichen Forschungsgemeinschaft für großes Aufsehen sorgen wird.
Danke dass ihr dieses Update gelesen habt. Danke für euer Engagement in dieser Gemeinschaft. Danke für eure großzügige Ermutigung, Unterstützung und euer Interesse an dieser Forschung. Ich habe mich gefreut, so viele von euch auf Veranstaltungen kennengelernt zu haben, und ich schätze eure wohlüberlegten Fragen und Ideen. Falls ihr im Januar 2022 nach Marco Island kommt, freue ich mich darauf, euch dort zusammen mit unserem talentierten Forschungsteam zu treffen. Wir haben so viele interessante Projekte geplant.
Passt auf euch auf und meditiert weiter, damit ihr zu eurem neuen Ich werdet.
Herzliche Grüße
Hemal Patel
Hinweis Dr Joe Dispenza Deutschland Team: Über den folgenden Link kannst du dir die Aufzeichnung des Livestreams ansehen (inkl. deutscher Simultanübersetzung).