Die Welt verändern – eine Person (oder zwei) nach der anderen

„Wir sprechen hier auf einer tieferen Ebene von Quantenverschränkung – dem Konzept, dass zwei Teilchen, wenn sie einmal miteinander verbunden sind, für immer über Raum und Zeit hinaus aneinander gebunden sind. Das heißt: Alles, was mit dem einen Teilchen geschieht, geschieht auch mit dem anderen – selbst wenn sie räumlich voneinander getrennt sind.“ - Dr Joe Dispenza

Veröffentlicht im März 2022

In einem Monat wird unsere Gemeinschaft in San Diego, Kalifornien, zu einem einwöchigen Advanced Retreat zusammenkommen. Diese Veranstaltungen erfordern einen enormen Aufwand an Planung, Vorbereitung und Koordination, um sicherzustellen, dass alle Teilnehmer das Beste aus der Erfahrung machen.

Da ein solches Umfeld ein perfektes Labor für wissenschaftliche Studien ist, geben uns unsere Veranstaltungen auch die Möglichkeit, unsere Forschung voranzutreiben und weiterzuentwickeln. Und in San Diego bitten wir eine ganz spezielle Gruppe von Menschen, an einem Projekt teilzunehmen, das ein enormes Engagement erfordert. Zwölf Personen werden sich uns anschließen, um 
eine wichtige Studie in Angriff zu nehmen, die ich in meinem letzten Blog schon erwähnt habe. Bei diesen zwölf Personen handelt es sich um sechs Zwillingspaare.


Wie wird das Experiment also ablaufen?

Ganz einfach: Wir wollen Zwillingspaare untersuchen und anhand von quantitativen Echtzeitmessungen des Elektroenzephalogramms (EEG) und der Herzfrequenzvariabilität (HRV) beobachten, wie sich die Gedanken und Gefühle des einen Zwillings auf die des anderen auswirken können. Darüber hinaus werden Blutproben entnommen, um mehr als 2.000 verschiedene Stoffwechselprodukte zu messen, die von den Zellen freigesetzt werden.

Unsere Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer haben ganz unterschiedliche Erfahrungen und Hintergründe. Von den sechs Zwillingspaaren ist ein Paar zweieiig, d.h. sie haben sich aus zwei Eizellen entwickelt, die zum gleichen Zeitpunkt befruchtet wurden. Die anderen fünf Paare sind eineiig. Sie haben sich aus einer befruchteten Eizelle entwickelt, die sich in zwei Individuen geteilt hat – sie weisen also die exakt gleiche Genomsequenz auf.

Manche Paare sind fortgeschrittene Meditierende, wobei beide Zwillinge Mitglieder unserer Gemeinschaft sind. Bei anderen ist ein Zwilling schon länger bei uns dabei, aber der andere das erste Mal – oder hat noch nie meditiert. Und wieder andere kommen ganz neu zu der Veranstaltung – ohne jegliche vorherige Meditationserfahrung.

Um es noch interessanter zu machen, haben wir auch Zwillinge dabei, die wirklich so gut wie unzertrennlich waren. Sie wuchsen mit einer tiefen Verbundenheit auf, weil sie ähnliche Erfahrungen und Eigenschaften teilten – und stehen sich auch heute noch sehr nahe. Andere haben eine traditionellere Geschwisterbeziehung – und vielleicht mehr Abstand, wenn es um ihre Erfahrungen oder ihre Bindung zueinander geht.


Was werden wir beobachten?

Es gibt natürlich unendlich viele Bereiche, die man untersuchen kann. Im Laufe der Woche werden wir EEG, HRV und Blutwerte beider Zwillinge messen, während sie an Vorträgen und Meditationen teilnehmen – und während sich die Intensität ihrer Erfahrungen vertieft und verändert. Wir sind noch dabei, die Details des Experiments abzustimmen, aber hier sind schon mal ein paar Dinge, die wir  beobachten wollen:

  Wir werden Messungen bei beiden Zwillinge vornehmen, wenn einer im Meditationsraum ist und der bzw. die andere an einem anderen Ort im Hotel, der nicht direkt mit dem Retreat zu tun hat. Wenn ein Zwilling eine tiefgreifende Erfahrung macht und sich stark verändert, spiegelt sich das dann in den Gehirn- und Herzmustern sowie in den Blutwerten und der Genexpression des anderen wider? Was passiert, wenn zwei Menschen genetisch miteinander verbunden sind, aber nur einer von ihnen gerade etwas Bedeutsames erlebt? Werden ihre Gehirne und Herzen miteinander verschränkt sein – und denselben Rhythmen und Mustern folgen?

  Wir suchen nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten bei Zwillingspaaren, bei denen beide, keiner oder nur einer fortgeschrittene Meditierende sind. Unsere bisherigen Untersuchungen haben gezeigt, dass Meditationsanfänger trotz ihrer mangelnden Erfahrung während eines Events tiefgreifende innere Veränderungen bewirken und erreichen können. Wird sich dieses Ergebnis verstärken, wenn Probanden sich so nahe stehen wie Zwillinge? 

  Es wird untersucht, wie sich die Teilnehmer während der Woche in einem weniger kontrollierten, informelleren Rahmen gegenseitig beeinflussen. Die Zwillinge werden zusammen im Hotel wohnen und mit tragbaren, drahtlosen Überwachungsgeräten ausgestattet sein. Was können wir aus ihren Gehirn- und Herzmessungen lernen, wenn sie sich zwischen den Sitzungen zwanglos unterhalten? Mit der Gemeinschaft beim Essen sitzen? Oder wenn sie schlafen? 

  Wir werden im Laufe der Woche immer wieder Messungen vornehmen, um zu sehen, ob es deutliche Veränderungen gibt, wenn einer oder beide tiefer in die Erfahrung eintauchen. Was sagen EEG und HRV-Werte zu Beginn des Retreats am Montag aus? Wie sieht es am Donnerstag aus? Und dann schließlich am Sonntag? Welche Veränderungen finden in ihren Herzen, Gehirnen und Körpern im Laufe der Zeit statt?

  Wir messen die Veränderungen der Genexpression – vom Beginn der Woche bis zum Ende der Veranstaltung. Wie wir aus der Epigenetik wissen, signalisiert ja die Umwelt die Genexpression, und das Endprodukt einer Erfahrung ist eine Emotion; werden zwei eineiige Zwillinge, die unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben und die bei jedem von ihnen einzigartige Emotionen hervorrufen, am Ende der Woche unterschiedliche Genexpressionen aufweisen?

  Wir werden Blutproben analysieren, um Veränderungen auf zellulärer Ebene festzustellen. Befinden sich die Zellen des Körpers in einem Zustand des Wachstums und der Reparatur? Oder wird Gewebe abgebaut?
Woran werden wir erkennen, dass diese Beobachtungen aussagekräftig sind? Wie bei allen unseren Studien agiert jeder Teilnehmer als seine eigene Kontrollperson im Experiment. Vor Beginn der Veranstaltung werden wir bei allen Teilnehmern Ausgangsmessungen vornehmen, um sie später vergleichen zu können.


Was hoffen wir zu lernen?

Wir untersuchen, wie Zwillinge bezüglich unterschiedlicher Funktionen miteinander verbunden sind, und stellen damit eine scheinbar einfache Frage, die vielen unserer Studien zugrunde liegt: Kann eine Person ähnliche Veränderungen auf eine andere übertragen bzw. sie ihr aufprägen?

Wenn du mit der Kamera sozusagen herauszoomst und einen Blick auf das Gesamtbild wirfst, ist das jedoch alles andere als einfach. Wir sprechen hier auf einer tieferen Ebene von Quantenverschränkung – dem Konzept, dass zwei Teilchen, wenn sie einmal miteinander verbunden sind, für immer über Raum und Zeit hinaus aneinander gebunden sind. Das heißt: Alles, was mit dem einen Teilchen geschieht, geschieht auch mit dem anderen – selbst wenn sie räumlich voneinander getrennt sind.

In jüngster Zeit haben unsere Experimente mit programmierten Bakterien ein biologisches Modell geliefert, um diese Theorie zu untersuchen. Da sie alle von denselben Bakterien geklont wurden, sind sie im Grunde genommen miteinander verbunden.

Die Zwillingsstudie ermöglicht es uns, dieses biologische Modell einen großen Schritt weiterzuentwickeln. Jetzt können wir andere Menschen untersuchen, die die gleichen Gene haben. Auf diese Weise sind sie die ultimativen verbundenen Teilchen.

Aber lassen wir diese ziemlich klinisch klingende Diskussion sein  – und sprechen wir lieber über Gemeinschaft und Verbindung.


Warum ist das wichtig?

In unseren Fern- und persönlichen Coherence Healing™-Sitzungen haben wir zahllose Beispiele für diese Prinzipien in Aktion gesehen: Meditierende – unsere Coherence Healers – die bei anderen – unsere Coherence Healees – im Wesentlichen Veränderungen bewirken können.

Wir haben scheinbare Spontanheilungen gesehen – wo massive Veränderungen, die eigentlich nur auf molekularer, biochemischer oder genetischer Ebene möglich sein sollten, durch die Formel bestehend aus einer klaren Intention und höheren Emotionen bewirkt werden.

Es gibt eindeutige Beweise dafür, dass Kohärenzheilungssitzungen Menschen beeinflussen können, die sich im Grunde fremd sind. Was passiert, wenn wir Gruppen untersuchen, die stärker miteinander verbunden sind – nicht nur Zwillinge, sondern eventuell auch tief miteinander verbundene Ehepartner oder Mütter und ihre Kinder?

Diese Erkenntnisse könnten uns dabei helfen, unsere Formel und unseren Ansatz zu verfeinern und weiterzuentwickeln – damit unsere Heilpraktiken eine noch größere Wirkung entfalten können.
Darauf läuft es hinaus, wenn wir diese Studien mit unserer Arbeit in Verbindung setzen. Wie kann ein einzelner Meditierender die Welt beeinflussen?

Die Teilnehmer an unseren einwöchigen Veranstaltungen machen oft intensive Erfahrungen – und die haben wenig mit äußeren Einflüssen zu tun. Alle Teilnehmer haben im Grunde das gleiche äußere Umfeld ... aber mit denjenigen unter ihnen, die sich auf die Arbeit einlassen, geschieht etwas Tiefgreifendes. Unsere Forschung zeigt uns: Das, was sie innerlich durch ihre meditativen Erfahrungen tun und erzeugen, macht den Unterschied aus. Die innere Umgebung des Körpers ist ja schließlich die äußere Umgebung der Zelle.

Die Frage ist also: Wie schafft diese innere Transformation eine Energie, die sich auf andere auswirkt? Wie schafft sie eine Energie, die sich auf die Welt auswirkt?

Unsere Zwillingsstudie im nächsten Monat wird uns helfen, unser Verständnis zu vertiefen.

Ich möchte noch etwas über unsere großartige Gemeinschaft sagen. Die Menschen, die an diesen Studien teilnehmen, geben so viel. Sie bringen ihre Zeit, ihre Intention, ihre Bereitschaft ein – sie geben buchstäblich ihr Blut – damit wir unser Verständnis für die Arbeit, die uns allen so am Herzen liegt, weiterentwickeln können. Ohne unsere Gemeinschaft könnten wir diese Arbeit nicht machen – ohne sie, ohne dich. Und gemeinsam können wir das, was wir lernen, dazu nutzen, die Welt zu verändern.