"In diesen Momenten der Frustration – dann, wenn es am schwierigsten und unangenehmsten ist – ist es ganz besonders wichtig dranzubleiben. Weiterzumachen.“ - Dr Joe Dispenza
„Es passiert nichts!“ erzählen sie mir. „Ich mache die Meditationen, ich übe jeden Tag, aber es funktioniert nicht.“
Und ich frage sie dann: „Woher weißt du das? Wie kannst du dir so sicher sein, dass nichts passiert?“
Wie wir alle suchen auch sie nach Beweisen – Beweisen dafür, dass ihre Meditationspraxis funktioniert – manchmal wollen sie sogar sofort Beweise sehen. Aber sie machen einen Fehler, den viele von uns machen: Wir suchen nach Beweisen außerhalb von uns selbst. Wir verfallen in eine unbewusste, gewohnheitsmäßige, konditionierte Verhaltensweise. Doch wenn wir eine Erfahrung zu uns ziehen wollen, können wir nicht nach ihr suchen; wir müssen zu dieser Erfahrung werden. Wenn wir nach ihr suchen, fühlen wir uns von ihr getrennt, anstatt mit ihr verbunden zu sein.
Das gilt für alles, was du kreieren möchtest. Wenn du eine mystische Erfahrung machen willst, musst du zum Mystiker bzw. zur Mystikerin werden. Wenn du eine liebevolle Beziehung in deinem Leben willst, musst du zur Liebe deines Lebens werden. Wenn du Heilung willst, musst du dankbar dafür sein, geheilt zu werden. Du musst zu der geheilten Person werden.
Und um diese Erfahrung wirklich zu leben, musst du diese Gefühle (und die Gedanken, die sie unterstützen) mit in deinen Alltag nehmen.
Wenn du jeden Morgen von deiner Meditation aufstehst, dann sei der neue Mensch in deinem neuen Leben – und verkörpere dieses Gefühl. Wenn du von deiner Haustür zu deinem Auto gehst – geh wie der Mystiker. Wenn du an deinem Schreibtisch sitzt – werde dir bewusst, dass du der Heiler bist. Wenn du Lebensmittel einkaufst – sei die geliebte Person.
Um eine neue Erfahrung in unser Leben zu bringen, müssen wir uns darin üben, in dieser neuen Energie zu sein, in dieser neuen Einstellung – und zwar die ganze Zeit. Sich zu fragen, warum es noch nicht passiert ist, ist die alte Denkweise.
Wenn du neu in dieser Arbeit bist, ist es ähnlich wie bei Teenagern. Sie stoßen ständig an ihre Grenzen und suchen nach neuem Terrain. Sie wollen ein Auto. Sie wollen länger ausgehen. Sie wollen ihren eigenen, ausgefallenen Stil und ihre Individualität finden. Sie wollen experimentieren und Abenteuer erleben.
Aber das sind nur die äußeren Anzeichen für das, was sie suchen. Das Gefühl, das sie sich wünschen – die innere Erfahrung – ist Freiheit. Und wenn sie sich nicht sofort einstellt, kann das entmutigend und enttäuschend sein. In ihrem jugendlichen Alter verfallen sie leicht in unbewusste Muster und versuchen, die Erfüllung ihrer Bedürfnisse zu erzwingen – anstatt zu erkennen, dass sie bewusst neue Verhaltensweisen und Einstellungen einüben und ihre emotionalen Reaktionen steuern müssen, um ihr Leben zu verändern. Sie müssen sich der Freiheit würdig erweisen.
Sie müssen handeln wie jemand, der sich dafür verantwortlich fühlt, frei zu sein – und der sich die Freiheit verdient hat, die er erfahren möchte.
Und in diesen Momenten der Frustration – dann, wenn es am schwierigsten und unangenehmsten ist – ist es ganz besonders wichtig dranzubleiben. Weiterzumachen.
Neues Terrain betreten
Wenn du unsere Arbeit tust und es sich anfühlt, als würde nichts passieren, wie kannst du dir dessen sicher sein? Woher weißt du, dass es nicht funktioniert? Woher weißt du, dass du dich nicht veränderst?
In unserer Forschung sehen wir immer wieder Beweise für diese Veränderungen. Selbst bei Meditationsanfängern, den „Teenagern“ sozusagen, zeigen unsere Daten auf, dass etwas Tiefgreifendes mit ihnen geschieht. Und die Sache ist die: Es gibt keinen äußeren Beweis dafür; vielmehr findet er sich in ihren Gehirnen. In ihren Herzen. In ihrem inneren Erleben – zuerst in ihrem Körper – ihrer Biologie.
Wenn sich zum Beispiel Meditationsanfänger (die „Teenager“, die nur auf Ergebnisse aus sind und versuchen, diese zu erzwingen) voll und ganz auf ein einwöchiges Advanced Retreat einlassen, kommt es, wie unsere Forschungen aufzeigen, zuerst zu signifikanten biologischen Veränderungen in ihren Körpern, die darauf hindeuten, dass ihr Körper buchstäblich glaubt, sie befänden sich in einer völlig anderen Umgebung, einer anderen Realität, einem anderen Leben, einer anderen Zukunft. Unsere Messungen haben ergeben, dass manche Menschen ihre Herzfrequenzvariabilität in einer Woche um mehr als 200 Prozent verbessert haben – und die Hälfte dieser Menschen glaubte nicht, dass sie es „richtig“ machen würde.
In diesem Stadium sehen sie die Beweise vielleicht noch nicht in ihrem äußeren Leben, aber ich kann dir mit größerer Sicherheit als je zuvor sagen, dass die Zellen ihres Körpers, wenn sie diese Arbeit jeden Tag praktizieren, Tausende von Stoffwechselprodukten produzieren, die so aussehen, als würden sie bereits eine neue persönliche Realität erleben.
Wir haben diese Veränderungen immer wieder gesehen. Wir haben Daten aus unserer über zehnjähriger Forschungsarbeit vorliegen – Daten, die enorme Veränderungen widerspiegeln: im Gehirn, im Herzen, in der Genexpression, im Zellstoffwechsel, in der Immunregulation und sogar im Hinblick auf ein längeres Leben.
Manche Menschen, die mit dem Meditieren anfangen, denken, sie machen es falsch. Ihre Sinne täuschen ihnen vor, es sei nicht sofort etwas passiert – also denken sie, dass gar nichts passiert ist. Aus einer höheren Perspektive betrachtet befinden sie sich im Prozess des Werdens ... und es geschieht etwas.
Die Arbeit auf diese Weise zu bewerten, polarisiert immer nur das Ergebnis. Jemand macht in seiner Praxis Fortschritte und ist genau da, wo er sein sollte – aber in dem Moment, in dem er anfängt zu analysieren, zu vergleichen oder zu kritisieren, was mit ihm nicht stimmt, hemmt sein Glaube, dass er etwas nicht richtig macht, nur seinen Fortschritt und sein Wachstum.
Unseren Fortschritt zu analysieren, verstärkt nur unser Gefühl des Getrenntseins, was dazu führt, dass wir uns noch mehr anstrengen – weil wir nach etwas suchen, anstatt es zu sein. Wenn wir stattdessen die Perspektive wechseln und uns unserer Gedanken und Gefühle bewusst werden – und wie sie unsere Realität erschaffen – dann können wir die allesentscheidende Entscheidung treffen, etwas an uns selbst zu ändern ... und genau das ist die Arbeit.
In diesen Momenten des Gewahrseins hören wir auf, immer wieder zu vergessen, und fangen an, uns immer wieder zu erinnern. Und so beginnen wir zu werden. Dann können wir in aufregende neue Phasen der Erfahrung eintreten – dann, wenn wir uns so sehr im Akt des Werdens verlieren, dass der Akt selbst zur Erfahrung wird.
Das ist der Moment, in dem wir endlich die Grenze des Bekannten überschreiten und uns auf neuem Terrain wiederfinden. Wenn wir das „Warum“ und das „Wann“ loslassen – und unseren Weg zu Vertrauen und Hingabe finden.
Sagen wir einfach, das „Warum“ und das „Wann“ ist nicht deine Angelegenheit. Der einzige Weg, wie Veränderung eintreten kann, besteht darin aufzuhören, sie vorhersagen und vorwegnehmen zu wollen – das wäre ja das Bekannte. Veränderung kann nur dann geschehen, wenn wir sie am wenigsten erwarten. Das ist die Überraschung des Unbekannten.
Und dann ändern sich auch die Gespräche über unsere Arbeit. Plötzlich fragen mich die Leute nicht mehr: „Wann wird es passieren?“ und sagen stattdessen: „Du wirst nicht glauben, was mir passiert ist!“
Es sind drei einfache Schritte:
Erstens: Du glaubst, dass es möglich ist.
Zweitens: Du verhältst dich so, als ob es Realität wäre.
Drittens: Du wirst es.
Und wenn das Leben dann anfängt, dir ein Feedback zu geben – in Form von Synchronizitäten und Chancen – ist das der Beweis für die neue Zukunft, die du erschaffst.