"Wann immer du merkst, dass du die neue Zukunft, die du gerade erschaffst, vergessen hast, kannst du dich dabei ertappen und dich in den gegenwärtigen Moment zurückbringen. Du kannst dich erinnern. Und du kannst immer wieder von Neuem anfangen."- Dr Joe Dispenza
Der Januar geht zu Ende, und viele Menschen haben ihre zum Jahresanfang gefassten Vorsätze bereits wieder aus den Augen verloren. Die Mitgliedschaft im Fitnessstudio wird nicht mehr genutzt; der Versuch, die Bildschirmzeit einzuschränken, wird weniger konsequent verfolgt. Und die ehrgeizigen Ambitionen, sich besser zu ernähren ... oder täglich zu meditieren ... oder wieder Yoga zu praktizieren ... oder ein neues Instrument oder eine neue Sprache zu lernen ... sind geschwunden.
Das passiert alle Jahre wieder, denn es ist viel einfacher, seine Zukunftsvision zu vergessen, als sich daran zu erinnern. Doch etwas liebe ich an dieser Arbeit ganz besonders: dass es nie zu spät ist, sich zu ändern. Es ist nie zu spät für dich, dich für dich zu entscheiden.
Im letzten Dr Joe Live Gespräch habe ich sechs einfach zu praktizierende Schritte vorgestellt, um Gedanken, Handlungen und Gefühle mit dem gewünschten Leben in Einklang zu bringen. In diesem Beitrag gehen wir auf die Schritte 1 bis 3 ein und stellen ein paar Übungen vor, die dir helfen, dich an deine Vision für eine neue Zukunft zu erinnern - damit du sie nicht wieder vergisst.
Schritt 1: Seinen Lebenszweck definieren
Eines der ersten Dinge, die ich auf meiner eigenen Reise gelernt habe, war, wie wichtig es ist, eine Aufgabe zu haben – etwas, das deinem Leben Sinnhaftigkeit und Richtung gibt. Und diese Aufgabe ist dynamisch. Sie ist etwas ganz Persönliches, entwickelt sich ständig weiter und ist nie beendet. Sie ist eine übergreifende Mission, die dir die Richtung weist.
Umgekehrt ist das Fehlen einer sinnhaften Aufgabe oft der Hauptgrund dafür, dass wir unsere Ziele aus den Augen – oder die Verbindung zu einer neuen Zukunft verlieren. Wie kannst du ohne ein Leitbild oder eine Mission wissen, ob die Entscheidungen, die du triffst, zu dem passen, was du erreichen willst?
Bevor du mit den nächsten Schritten weitermachst, solltest du also über deine Aufgabe nachdenken. Es gibt meiner Meinung nach nichts Besseres, als sich hinzusetzen, zur Ruhe zu kommen und zu schreiben.
Hier sind einige Anregungen, über die du schreiben kannst:
Was in meinem Leben inspiriert und motiviert mich, macht mich neugierig und bringt mich zum Staunen, und zwar ganz von allein?
Wo habe ich Schwierigkeiten, einen Sinn oder eine Richtung zu finden?
Praktiziere ich Metakognition? Bin ich mir meiner Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen bewusst?
Habe ich eine Mission bzw. Vision? Wenn nicht, kann ich mich an eine Zeit erinnern, in der ich mich mit einer höheren Bestimmung verbunden fühlte?
Was wäre ein Grund für mich, morgens aus dem Bett zu springen und mich auf den kommenden Tag zu freuen?
Was wäre zu diesem Zeitpunkt in meinem Leben ein gutes Leitbild für mich?
Wenn wir etwas, das wir schätzen und auf das wir hinarbeiten, in Worte fassen, hat das viel Kraft. Und wenn du dir die Zeit nimmst, darüber nachzudenken, was dir am wichtigsten ist, ist das eine gute Möglichkeit, dich für dich zu entscheiden. Du musst deine Aufgabe so gut kennen, dass du sie tief im Inneren spürst – es sind also keine bloßen Worte, sondern es ist etwas, das du als Wahrheit zutiefst verinnerlicht hast.
Schritt 2: Sich erreichbare Ziele setzen, die die Aufgabe unterstützen
Nachdem du deine Aufgabe definiert hast, musst du dir Ziele setzen, die dich in diese Richtung führen. Das ist im Grunde eine einfache Übung, aber es braucht etwas Zeit, bis du dir einsichtig und kritisch Ziele setzt, die dich sowohl fordern als auch erreichbar sind.
Notiere in deinem Tagebuch deine Aufgabe bzw. dein Leitbild, wie in Schritt 1 formuliert.
Schreibe unter diese Aussage fünf oder sechs realistische, erreichbare Ziele, die dein Leitbild unterstützen.
Angenommen, du hast dir für dieses Jahr die Aufgabe gesetzt, gesünder zu werden. Das ist ein weites Feld. Um deine Fortschritte zu verfolgen, musst du deine Ziele eingrenzen – und zwar ganz konkret. Deine Liste könnte in etwa so aussehen:
Meine Aufgabe: Die gesündeste Version meiner selbst zu sein, die ich sein kann – auf körperlicher, chemischer und emotionaler Ebene.
Meine Ziele:
Jeden Morgen und Abend meditieren
Etwas über Ernährung lernen – und mir selbst gesunde Mahlzeiten zubereiten
Mindestens drei Stunden pro Woche Sport treiben
Meine persönliche Bildschirmzeit auf maximal 30 Minuten pro Tag reduzieren
Eine Pause von den sozialen Medien einlegen
Keine Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen
Mehr Zeit und Aufmerksamkeit in meine Beziehungen stecken – und zwar nicht virtuell, sondern persönlich
Ein Tagebuch führen, um meine Fortschritte zu verfolgen
Egal welche Ziele du hast – sie müssen mit deiner Aufgabe übereinstimmen. Das hält dich bei der Stange. Und wenn du einige der Ziele auf deiner Liste erreichst, solltest du neue hinzufügen, damit du auch weiterhin vorankommst und dich immer wieder selbst herausforderst.
Schritt 3: Sich vornehmen, andere Entscheidungen zu treffen
Dieser Schritt mag offensichtlich erscheinen, aber in all den Jahren, in denen ich diese Arbeit schon mache, habe ich unzählige Male erlebt, wie Menschen versuchen, eine neue Zukunft als dieselbe Person zu erschaffen, die sie schon immer waren. Sie treffen immer wieder dieselben Entscheidungen – erwarten aber andere Ergebnisse.
Doch wenn du dieselben Gedanken denkst, dieselben Gefühle hast und dich genauso verhältst wie dein vergangen-gegenwärtiges Ich, bleibst du nur mit einem verbunden: deiner Vergangenheit. Mit anderen Worten: Wenn du Tag für Tag immer wieder dieselben Entscheidungen triffst, bleibst du in deinem vertrauten, bekannten Leben.
Um dich mit deiner neuen Zukunft zu verbinden, musst du also zu einem neuen Ich werden; das ist die einzige Möglichkeit Und das bedeutet, neue Entscheidungen zu treffen. Die neuen Gedanken zu denken, die neuen Gefühle zu fühlen und die neuen Verhaltensweisen deines gegenwärtig-zukünftigen Ichs an den Tag zu leben – all das kann dich zu einem neuen Leben führen.
Nimm dir die Zeit, in deinem Tagebuch die folgenden Fragen zu klären:
Welche Menschen oder Situationen in meinem jetzigen Leben führen dazu, dass ich ins Unbewusstsein verfalle?
Was sind die automatischen Gedanken und Gefühle, die mein Verhalten in diesem Zustand fördern?
Wie kann ich mich darauf vorbereiten, anders zu reagieren, wenn diese Herausforderungen auftreten? Was würde mein zukünftiges Ich denken, fühlen oder tun?
Wenn du dir vornimmst, andere Entscheidungen zu treffen, stärkt das deine Entschlossenheit dahingehend, deine Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen mit deiner Aufgabe in Einklang zu bringen. Wenn sich also Widerstand regt – und du weißt ja, dass das passieren wird – hast du bereits einen Plan, wie du darauf reagieren wirst.
Wir alle hören diese innere Stimme, die sagt: Ich habe keine Lust. Ich bin zu müde. Ich habe zu viel zu tun. Es funktioniert ja sowieso nicht. Ich werde morgen damit anfangen. Aber wenn du dir mit Intention etwas vornimmst, kannst du dich in diesen Momenten fragen: Steht das in Einklang mit meiner Aufgabe? Wird mir das helfen, mein nächstes Ziel zu erreichen? Was würde mein zukünftiges Ich in diesem Moment tun? Welche Entscheidung muss ich treffen, um zu dieser Version von mir zu werden?
Wenn du die Entscheidung triffst, die mit deiner Aufgabe und deiner Vision im Einklang steht, dann entscheidest du dich in diesem Moment für dich. Du überwindest die alten Programmierungen und Konditionierungen in deinem Körper, in deiner Umwelt und in der Zeit und investierst in deine neue Zukunft.
Eine Intention zu fassen, kann dem, was du tust, einen Sinn geben. Und wenn du dem, was du tust, einen Sinn gibst, veränderst du deine Energie.
Kontinuierlich in Richtung Wandel gehen
Denk daran: In deinem Leben verändert sich nichts, solange du dich nicht änderst. Du kannst die Zukunft nicht durch die Brille der Vergangenheit sehen. Deine Aufgabe weist dir die Richtung in deine neue Zukunft. Deine Ziele unterstützen diese Aufgabe – und geben dir messbare Schritte in Richtung Fortschritt an die Hand. Deine Intention ist der Treibstoff, der dir hilft, deine Ziele zu erreichen – und dafür sorgt, dass du weiterhin deine Aufgabe verfolgst. Und Klarheit über all diese Dinge hilft dir, die richtigen Entscheidungen treffen, während du dich kontinuierlich in Richtung Wandel bewegst.
Es spielt keine Rolle, an welchem Punkt im Jahr du dich gerade befindest, welcher Feiertag ansteht oder welcher persönliche Meilenstein sich abzeichnet. Es ist auch egal, ob du heute in deinen automatischen Programmierungen in den Tag gestartet bist. Wann immer du merkst, dass du die neue Zukunft, die du gerade erschaffst, vergessen hast, kannst du dich dabei ertappen und dich in den gegenwärtigen Moment zurückbringen. Du kannst dich erinnern. Und wenn du dich immer wieder erinnerst, wirst du wahrscheinlich nicht mehr vergessen. Du kannst immer wieder von Neuem anfangen.