Du weißt schon, wie das geht

„Aus dem Bekannten können wir nichts Neues kreieren.“ – Dr. Joe Dispenza


Veröffentlicht am 12.12.20

Wie ich bei meinen Unterweisungen oft feststelle, fällt es den Leuten schwer sich vorzustellen, zu einem Niemand ohne Körper, zu Nichts im Nirgendwo der Zeitlosigkeit zu werden. Etwas Neues zu lernen ist anfangs natürlich immer schwierig, aber denke daran: Du weißt schon, wie das geht – und du hast es bereits tausende Male gemacht. Wovon ich hier rede? Vom Einschlafen!

Deine Gehirnwellen werden langsamer und du wechselst in den Tiefschlaf, heraus aus Beta- und Alpha- und hinein in Theta- und Delta-Frequenzen.

Wenn du dich aufmachst, zu einem Niemand ohne Körper, zu Nichts im Nirgendwo der Zeitlosigkeit zu werden, dann machst du im Prinzip dasselbe, was du jeden Abend machst, wenn du schlafen gehst. Du begibst dich in eine bequeme Position, schließt die Augen, siehst Schwärze und hörst auf zu denken – das ist es. Deine Gehirnwellen werden langsamer und du wechselst in den Tiefschlaf, heraus aus Beta- und Alpha- und hinein in Theta- und Delta-Frequenzen. Und falls du nicht total gestresst bist, geht das ziemlich schnell.

Der einzige Unterschied beim Meditieren besteht darin, dass du den Prozess verlangsamt; der Körper geht in den Ruhezustand und schläft ein, doch der Geist bleibt wach. Und du verfällst dabei nicht in ein Denken in Polaritäten wie gut oder falsch, gut oder schlecht, Erfolg oder Misserfolg.

Du musst dich zunächst einmal so präsent und sicher fühlen (also nicht im Überlebensmodus), dass dein Körper in den Ruhezustand gehen kann.

Dazu musst du dich zunächst einmal so präsent und sicher fühlen (also nicht im Überlebensmodus), dass dein Körper in den Ruhezustand gehen kann. Erst wenn er aus Überlebenszuständen wie Wachsamkeit, Sorge, Ungeduld, Enttäuschung, Vorwegnehmen und Erwartung herausgehen kann, ist es ihm möglich, im gegenwärtigen Moment zu verweilen. An diesem Punkt trittst du ins Unbekannte ein, denn die vertraute Vergangenheit voller Erinnerungen und Emotionen ist nicht mehr da. Und du achtest daraufhin auch nicht mehr auf die vorhersehbare Zukunft, also deine Erwartungen dahingehend, was passieren wird, wenn du die Augen aufmachst, oder was im nächsten Moment geschehen könnte. Du musst einfach nur offen und präsent bleiben und dich entspannt auf das einlassen, was auch immer passiert. Das ist der elegante Moment, wo du alles Bekannte aufgibst und nicht mehr versuchst, ein Resultat zu kontrollieren oder zu erzwingen.

Willst du eine neue persönliche Realität kreieren, musst du das immer selbe alte Denken, Handeln und Fühlen so lange aufgeben, dass sich dein Denken, Handeln und Fühlen verändert.

Im Grund ist es ja so: Deine Persönlichkeit erschafft eine persönliche Realität; und diese deine Persönlichkeit besteht aus deinem Denken, Handeln und Fühlen. Um eine neue persönliche Realität zu kreieren, musst du also über deine gegenwärtige Persönlichkeit hinauswachsen. Das bringen wir den Menschen seit vielen Jahren bei – wir lehren sie, ihre Aufmerksamkeit von all dem Bekannten abzuziehen, mit dem sie sich in der Welt der Materie assoziieren und identifizieren. Und das heißt: Willst du eine neue persönliche Realität kreieren, musst du das immer selbe alte Denken, Handeln und Fühlen so lange aufgeben, dass sich dein Denken, Handeln und Fühlen verändert.

Aus dem Bekannten können wir nichts Neues kreieren.

Wenn die Leute ihre Aufmerksamkeit von ihrem Körper, den Menschen in ihrem Leben, den Dingen und Objekten, die sie besitzen, dem Platz, an dem sie leben, arbeiten, schlafen etc., abziehen, dissoziieren sie sich von allem Bekannten in der materiellen Welt. Nun sind sie im Unbekannten, dem perfekten Ort, um etwas Neues zu kreieren. Denn aus dem Bekannten können wir nichts Neues kreieren.

Um ein neues Leben zu kreieren, müssen sie die Erinnerung an ihr altes Leben hinter sich lassen.

Jedes Mal, wenn du deine Aufmerksamkeit (und damit auch deine Energie) aus dieser dreidimensionalen Realität abziehst und sie auf ein unsichtbares, vereinheitlichendes Energiefeld lenkst – das Vakuum bzw. nichts Physisches, denn das Quantenfeld ist voller Frequenzen und Energie – dann kannst du nur dorthin gelangen als Gewahrsein in nichts Materiellem. Deshalb lehren wir unsere Studenten, dass sie ihren Körper hinter sich lassen müssen, um ihren Körper zu heilen. Um ein neues Leben zu kreieren, müssen sie die Erinnerung an ihr altes Leben hinter sich lassen. Um eine neue Zukunft zu kreieren, müssen sie die vorhersehbare Zukunft bzw. die vertraute Vergangenheit hinter sich lassen, um den „Sweet Spot“, den süßen Punkt des gegenwärtigen Moments zu finden – das Nadelöhr. Und um uns als Gewahrsein mit diesem Informationsfeld zu verbinden, müssen wir das physische, materielle, separate Ich hinter uns lassen, welches in einem bestimmten Körper in einer bestimmten Umwelt in der linearen Zeit lebt.

So weit kann ich das erklären, aber nicht weiter, denn das ist ein empirisches Entdecken durch Erfahren, für die es keine Worte gibt, weil es jenseits der Sprache existiert. Und abgesehen davon erlebt jeder Mensch das auf seine ganz individuelle Weise. Wenn du aber akzeptierst, dass die Möglichkeit einer solchen Erfahrung für dich existiert – und dich ernsthaft, offen, ehrerbietig, spielerisch, begeistert und dankbar deiner Praxis widmest – wirst du deine eigenen Erfahrungen machen, die in keiner Sprache ausgedrückt werden können.
Und denk daran: Du weißt schon, wie es geht!