Mit Energie und Informationen interagieren – Teil 3

»Wenn wir loslassen und es einfach tun – ohne zu versuchen, ein Ergebnis zu erzielen – geben wir uns hin. Das ist der Moment, in dem wir alle Erwartungen loslassen. In diesem Moment sind wir endlich frei dafür, das Unbekannte zu erleben.« – Dr Joe Dispenza


Im Original veröffentlicht am 02. Juli 2024


Seit einigen Wochen beschäftigen wir uns mit dem „Was“ und dem „Warum“ der Energiearbeit – damit das „Wie“ einfacher wird.

In Teil I ging es darum, was passieren kann, wenn wir während des Meditierens unwillkürliche körperliche Reaktionen auf Energieschübe erleben. Und in Teil II habe ich einige häufige Fragen von Menschen beantwortet, die womöglich ihre eigene Praxis als schlecht bewerten, weil sie diese Art von Erfahrungen nicht machen – aber auch von Menschen, die mehr darüber erfahren wollen, wie man mit Energie in Bewegung arbeitet.

In diesem letzten Beitrag der Reihe gehe ich auf einige einfache Schritte ein, mit denen du deine Praxis vertiefen und deine Erfahrungen erweitern kannst.


Fokussiere dich auf das Praktizieren – nicht auf das Ergebnis

Ist das Arbeiten mit Energie eine echte Herausforderung für dich? Dann bedenke, dass die Fähigkeit der Hingabe ein Lernprozess ist. Es ist ein Geben und Nehmen. Es wird sich immer wieder ändern. Deshalb nennen wir es eine Praxis.

Wie ich ja in meinem letzten Beitrag geschrieben habe, handelt es sich um ein fortlaufendes Experiment – und du hast viel Zeit, die ganze Bandbreite an Erfahrungen zu machen. Vergiss dabei nicht, dass es so etwas wie eine schlechte Meditation nicht gibt. Oft geht es einfach darum, dich selbst zu überwinden. Das ist die Lektion: Erkenne dich selbst.

Egal, was passiert – ob du die Energie nun überraschend auftaucht oder nicht – beurteile deine Erfahrung nicht, analysiere sie nicht zu sehr und vergleiche sie nicht mit den Erfahrungen anderer Menschen. Überlege, was du in deiner Meditation über dich selbst erkannt hast, und mach dann weiter damit.

Hier ist eine kurze und einfache Übung:

  • Es ist wichtig, dass du das, was du über dich selbst gelernt hast, in deine nächste Meditation einfließen lässt.
    • Genau wie bei unseren Morgen- und Abendmeditationen, bei denen wir uns jeden Morgen ein Ziel setzen und am Ende des Tages darüber nachdenken, wie es gelaufen ist und was wir ändern würden, wenn wir morgen noch einmal die Gelegenheit dazu hätten, solltest du jede deiner Meditationen reflektieren und im Kopf einüben, was du beim nächsten Mal anders machen wirst.

  • Versuche nicht, dieselbe Erfahrung noch einmal zu machen – das nicht zu versuchen, fällt uns allen schwer. Denn Wiederholen und Vorwegnehmen sind in der Quantenwelt unmöglich.

  • Das auftretende Phänomen ist nicht das Ziel. Versuche, dich nicht in das zu verstricken, was in deiner Meditation passiert – oder eben nicht passiert. Du meditierst nicht, um diese Art von äußerem Ergebnis herbeizuführen; du meditierst, um dich selbst zu verändern und so Veränderungen in deinem Leben zu bewirken.

  • Bringe dich zurück in den gegenwärtigen Moment. Bei der Hingabe geht es darum, Erwartungen loszulassen bzw. nicht zu versuchen, das Ergebnis zu kontrollieren. Wenn du merkst, dass du in die vertraute Vergangenheit zurückkehrst oder die vorhersehbare Zukunft vorwegnimmst, dann mach dir das bewusst und bringe dich zurück, immer und immer wieder. So meisterst du den Moment – und auch einen Teil von dir selbst. Und das ist eine Fertigkeit. Je mehr du dass einübst, desto besser wirst du darin.

  • Und zu guter Letzt sei geduldig mit dir selbst. Ungeduld bringt Ungeduld hervor. Unsere angeborenen Überlebenssysteme sind seit Generationen Teil unserer unterbewussten Programmierung. Diese Programme sind das Bekannte. Natürlich kann es einige Zeit dauern, sich an etwas Neues zu gewöhnen – und das wird nichts sein, was du erwartet hast. Es ist eben das Unbekannte.
     

Die „Quantenüberraschung“

Eine andere Frage, die oft auftaucht, hat mit plötzlichen und überraschenden Energieschüben außerhalb deiner Meditationspraxis zu tun – und damit, ob das „normal“ ist.

Hoffentlich beruhigt es dich, wenn ich dir sage, dass ich das immer wieder sehe – und auch selbst schon oft erlebt habe. Auf unseren Retreats lachen wir über die Vorstellung, dass es „wie ein Dieb in der Nacht“ kommt – mit anderen Worten, dann, wenn du es am wenigsten erwartest.

Logischerweise erleben viele Menschen, vor allem Neulinge in dieser Arbeit, solche Energiebewegungen zuerst in der Meditation. Beim Meditieren haben wir einen Raum für unsere Praxis geschaffen; wir sind entspannt und wach – wir verweilen in den Theta-Gehirnwellen in einem Schwellenzustand, in dem sich der Körper in einem leichten Schlaf befindet und der Geist wach ist; wir sind offen und empfänglich für Informationen – und das heißt, für neue Möglichkeiten im Unbekannten.

Es kann also sehr verwirrend sein, nach einer scheinbar nicht weiter bemerkenswerten Meditation aufzustehen und dann Stunden oder Tage später mitten im Alltag von einer gewaltigen Energiewelle überrascht zu werden. Da stehst du an der Spüle beim Abwasch und bewegst dabei deinen Körper zu Musik, die du liebst; oder du sitzt nach einer Mahlzeit am Esstisch; oder du entspannst dich auf der Couch nach einem Tag Wandern, Gartenarbeit oder Reiten. In dieser Verfassung bist du nach einem Tag voller körperlicher Anstrengung halb im Wach- und halb im Schlafzustand. Und dann passiert es auf einmal – die Energie gerät in Bewegung.

Anders ausgedrückt: Du hast jeden Tag meditiert, und dadurch hast du deine Zukunft erschaffen – und dieses engagierte Praktizieren hat letztendlich zu dieser Erfahrung geführt.

Wenn irgendetwas davon vorhersehbar wäre, dann wäre es das Bekannte. Aber wie du ja gelernt hast, ist Vorhersehbarkeit im Quantenreich unmöglich. Und zu diesem Quantenreich haben wir nicht nur beim Meditieren Zugang. Es ist überall, die ganze Zeit. Es ist überall um uns herum. Und jede Interaktion damit ist auf irgendeine Weise überraschend – denn das liegt in seiner Natur.

Deshalb sage ich immer wieder, dass es etwas Unerwartetes ist; damit will ich dich daran erinnern, deine Bemühungen nicht zu analysieren, nur weil das beabsichtigte Ergebnis noch nicht eingetreten ist – und dich darin bestärken, ständig neugierig auf das Unbekannte zu sein. Denke nicht, dass die Erfahrung nur während des Meditierens auftritt. Sei offen für die Vorstellung, dass sie auch dann passieren kann, wenn du es am wenigsten erwartest – jederzeit.

Wenn du also plötzlich diese aufsteigende Energiewelle spürst, hast du je nach Situation und je nachdem, wie weit du deine Praxis entwickelt hast, eine Entscheidung zu treffen. Gibst du dich ihr hin und gehst mit ihr mit? Oder versuchst du, in diesem Moment, sie umzulenken, und bleibst präsent bei den gegenwärtigen äußeren Umständen? Wenn das zum Beispiel passiert, während dein Kind einen Freund zum Spielen zu Besuch hat, ist das vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt.

Ich bin schon oft früh morgens aufgestanden, um etwas zu erledigen ... bin dann wieder ins Bett gegangen, um weiterzuschlafen ... und als ich mich entspannte und langsam einschlief, begann sich Energie in meinem Körper zu bewegen. Und mit ihr kam ein profunder Moment. Ich hatte das nicht erwartet – und ich hatte auch nicht danach gesucht.

Wichtig ist zu verstehen, dass es jederzeit und überall passieren kann – wenn du in der richtigen Verfassung bist und wenn du es am wenigsten erwartest. Unsere Gehirnforschung mit funktionellen MRTs zeigt, dass das Unerwartete eben dann passiert, wenn du es nicht erwartest.


Tun kreiert Erfahrung

Wenn du dich, wie in Teil II beschrieben, dabei ertappst, wie du reagierst oder dich zusammenziehst, sobald du spürst, dass sich die Energie bewegt – während des Meditierens oder auch im Laufe des Tages – weil das halt so ungewohnt und überraschend ist, dann beurteile dich oder deine Praxis nicht. Denke daran, dass dies eine Gelegenheit ist, etwas über dich zu lernen.

Wenn du dich dabei ertappst, dass du deine Praxis mit der eines anderen vergleichst, frage dich, ob du dich vielleicht zu sehr anstrengst, weil du die Erfahrung gar so sehr willst. Wenn eine andere Person einen großen Moment erlebt, warum freust du dich  nicht einfach darüber – und denkst daran, dass auch dein Moment kommen wird? Und dann richte deine Aufmerksamkeit wieder auf deine persönlichen Intentionen für deine ganz persönliche Arbeit.

Was auch immer für Herausforderungen auf dich zukommen, vergiss dabei nicht: Dies ist eine Praxis. Du sammelst wichtige Informationen für das nächste Experiment. Das geschieht immer dann, wenn es für dich der richtige Zeitpunkt ist. Das ist das Unbekannte.

Mit anderen Worten: Wenn du so sehr in dem versunken bist, was du tust, kreiert das Tun die Erfahrung.

Ich habe so viele Menschen gesehen, die an einem gefühlten Tiefpunkt auf ihrem Weg mit Selbstkritik, Überanalysieren und Widerstand zu kämpfen hatten. Und dann – machen sie es einfach noch einmal. Sie bringen sich selbst zurück in den gegenwärtigen Moment und versuchen es erneut. Und plötzlich erleben sie einen Durchbruch.

Wenn wir loslassen und es einfach tun – ohne zu versuchen, ein Ergebnis zu erzielen – geben wir uns hin. Das ist der Moment, in dem wir alle Erwartungen loslassen. In diesem Moment sind wir endlich frei dafür, das Unbekannte zu erleben.

Dies ist ein fortlaufender Prozess. Er erfordert Disziplin, Engagement, Neugierde und Geduld. Er erfordert die Bereitschaft, sich auf das Unbekannte einzulassen – und zu akzeptieren, dass es nie so eintreten wird, wie wir es erwarten oder wie wir es gerne hätten.

Mehr als alles andere geht es um unseren Einsatz, um das Praktizieren. Und wenn wir damit durchweg zufrieden sind, geht es nicht mehr darum, ein Ergebnis zu erzielen. Wenn wir mit unseren Bemühungen zufrieden und mit uns selbst zufrieden sind, haben wir nicht mehr das Gefühl, dass uns diese Erfahrung fehlt. Genau dann passiert das Magische. Und das Paradoxon des Mysteriums wird uns offenbart.
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