Die ganze Welt ist eine Bühne Teil III - 

Der Akt des Werdens

„Unser Ziel ist es, von der Meditation als eine neue Person aufzustehen, neue Gefühle zu fühlen, neue Gedanken zu denken und neue Verhaltensweisen an den Tag zu legen … und dann auch im Alltag wach und bewusst zu bleiben und zu üben, wie es sich anfühlt, diese neue Figur zu verkörpern.“ - Dr Joe Dispenza


In den letzten Beiträgen ging es um die Talente und Methoden von Schauspielern, die sie einsetzen, wenn sie in eine neue Rolle schlüpfen – und darum, wie wir ähnliche Fähigkeiten in unserer eigenen Praxis anwenden können.

In 
Teil I dieser Reihe haben wir uns mit der Vorstellung beschäftigt, dass alles Leben in dieser 3-D-Welt nur ein Schauspiel ist ... dass wir alle Schauspieler auf einer Bühne sind – Helden auf einer Reise - auf dieser Ebene der Demonstration. Hier geht’s zu diesem Beitrag.

In 
Teil II wurde auf das Proben und Wiederholen als wesentliche Praktiken eingegangen, wenn wir zu einer neuen Figur werden wollen – mit einigen offenen Fragen, die uns dabei helfen sollen, uns vorzustellen, wie wir als neue Persönlichkeit denken, fühlen und uns verhalten werden, wenn wir eine neue persönliche Realität erschaffen – als Protagonist, der zum Helden wird. Teil II kannst du hier nachlesen.

Jetzt sind wir an einem Punkt angelangt, an dem es um eine wichtige Frage geht: Wofür sind all diese Wiederholungen und Proben gut?

Mit offenen Augen üben
In der Welt der Schauspielerei heißt es, dass die Arbeit, die Schauspieler leisten, um in eine neue Rolle zu schlüpfen – das Drehbuch und ihren Text zu lernen, das Sprechen und Bewegen in der neuen Rolle zu üben – letztlich für eine Aufführung gedacht ist, in der sie die Figur für die Dauer der Vorstellung vollständig verkörpern.


Wenn wir in unserer Arbeit uns beim Meditieren darin üben, höhere Emotionen zu empfinden, neue Gedanken zu denken und uns auf neue Art und Weise zu verhalten, geht es darum dass wir diese Gefühle, Gedanken und Handlungen schließlich auch in unserem Alltag beibehalten können.


Es geht darum, mit offenen Augen zu üben. Und so habe ich meinen Ansatz für die Gehmeditationen entwickelt.

Gehmeditationen: der Akt des Werdens
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass wir all die Zeit, Mühe und Übung, die wir in unsere Meditationen – im Sitzen oder im Liegen – stecken, nicht nur für eine gute Meditation aufwenden. Wir üben nicht jeden Morgen eine Stunde lang – zu einem Niemand ohne Körper, zu einem Nichts im Nirgendwo der Zeitlosigkeit zu werden, in das grenzenlose Reich der unbekannten Potenziale einzutreten, erwacht und bewusst in unserem kohärenten Herzen und Gehirn – um dann unverändert aufzustehen und in die automatischen Muster der alten Persönlichkeit zurückzuverfallen.


Unser Ziel ist es, als neue Person von der Meditation aufzustehen, neue Gefühle zu fühlen, neue Gedanken zu denken und neue Verhaltensweisen an den Tag zu legen ... und dann im Alltag wach und bewusst zu bleiben und zu üben, wie es sich anfühlt, diese neue Figur zu verkörpern.


Die Gehmeditationen geben uns die Möglichkeit, genau das zu tun. Wenn unsere Meditationen im Sitzen oder Liegen eine Art Probe sind, dann sind die Gehmeditationen eher eine Aufführung: der Akt des Werdens.

Mit dir die Gehmeditation „gehen“: Verkörperung deines zukünftigen Ichs

Du könntest die Gehmeditation zum Beispiel so erleben:
Am Anfang stehst du zunächst still mit geschlossenen Augen da. Wie bei der Sitzmeditation bitte ich dich, deine Erfahrung zu erweitern und etwas Ähnliches im Stehen zu üben. In der geführten Meditation zentrierst du dich und überlegst, wer du nicht mehr sein willst – und wer du bereit bist zu werden. Du erinnerst dich daran, wer du bist – wer du wirklich bist, als dein authentisches Selbst.


Du stehst also mit geschlossenen Augen da, stimmst dich auf dein Herz ein ... und atmest ... und spürst schließlich, wie die Energie deines Herzens mit deinem Gehirn interagiert. Du erinnerst dich immer wieder daran, wer du bist.


Und dann öffnest du deine Augen. Du gehst als dein zukünftiges Ich. Beim Gehen nehmen deine Sinne Hinweise aus der Außenwelt auf; gleichzeitig achtest du auf deine innere Welt der Gedanken und Gefühle und bringst beides in Balance.


Beim Gehen lernst du, wie es sich anfühlt, das Gleiche zu tun, was du mit geschlossenen Augen tust: Kohärenz zwischen Geist und Herz herzustellen und beizubehalten; mit entspanntem Herzen und wachem Gehirn – mit offenen Augen. Du übst, wie es sich anfühlt, das zukünftige Ich zu verkörpern, zu dem du wirst. Du gehst als dein „zukünftiges Ich“ – ohne dich von irgendjemandem oder irgendetwas ablenken zu lassen – damit du das auch in deinem Alltag tun kannst.


Und wenn du es immer wieder tust, wird es immer automatischer und selbstverständlicher – so wie Schauspieler sich immer wohler in ihren neuen Rollen fühlen. Wenn sie proben und auf der Bühne stehen, wird ihr Auftritt natürlicher und authentischer, ist weniger strukturiert und starr. Du entwickelst mit ähnlichen Werkzeuge zum Proben und Wiederholen eine neue Gewohnheit. Du verkörperst ein neues Ich. Und wenn du wirklich in dieser neuen Figur steckst, hat das nichts mehr mit Verstellen zu tun, sondern es ist real und echt. Du bist zu dieser Figur geworden.


Und je länger du gehst, desto mehr spürst du, wie du in diese neue Persönlichkeit hineinwächst. Du lernst mit offenen Augen, mehr Aufmerksamkeit auf deine Innenwelt zu richten.


Übe dich weiterhin darin, diese Figur auszuagieren und zu verkörpern, dann wirst du tatsächlich zu dieser Persönlichkeit.

Wach bleiben im Alltag, wach bleiben im Leben

Genauso wie es während einer Bühnenshow mehrere Auftritte gibt, müssen auch wir immer wieder „auf die Bühne“ gehen. Wir machen mit dem Gehen weiter. Wir üben immer wieder, wie es sich anfühlt, diese neue Persönlichkeit mit einer neuen persönlichen Realität zu verkörpern.


Wir müssen mit offenen Augen üben – denn wenn wir in unseren Alltag und zu unseren alltäglichen Aktivitäten zurückkehren, ist diese „Normalität“ so mächtig, dass es nur eine Person oder eine Sache braucht – oder auch nur einen flüchtigen Gedanken, der unbemerkt unserem Bewusstsein entwischt – und plötzlich wird unsere ganze Aufmerksamkeit von unserer inneren Gedanken- und Gefühlswelt weg und wieder auf unsere Außenwelt gelenkt ... und wir kehren zu unserem alten Ich zurück.


Wir gehen also, um das neue Ich zu verkörpern. Wir gehen, um zu üben. Wir üben, in einem neuen Körper zu sein – in einem ganz neuen Raum und einer ganz neuen Zeit zu leben.
Wenn wir uns darin üben, göttlich zu sein, können wir göttlich werden. Wenn wir uns darin üben, grenzenlos zu sein, können wir grenzenlos werden. Wenn wir uns darin üben, frei zu sein, können wir frei werden. Wenn wir uns darin üben, ganz zu sein, können wir geheilt werden. Wenn wir uns darin üben, mystisch zu sein, können wir zum Mystiker werden. Wenn wir uns darin üben, gütig zu sein, können wir zur Güte werden.


Wir üben uns darin, fürsorglich zu sein. Und entspannt. Und wach. Wir üben ... bis wir in unserem Leben wach und bewusst bleiben können. Wir üben so oft, bis wir zu dem werden, was auch immer wir werden wollen.

Die Reise zur Freiheit
In meiner persönlichen Meditationspraxis habe ich festgestellt, dass es keinen besseren Weg gibt, mit dem gewohnten Ich zu brechen, als die Gehmeditation. Immer, wenn ich wieder als dieselbe alte Person agiere und nicht darüber hinauskomme, ist das ein Hindernis für persönliches Wachstum und Entwicklung. Aber wenn ich mich in der Gehmeditation ausdehnen und jemand anderes werden kann, fühle ich mich danach immer viel besser. Die Gehmeditation ist eine Möglichkeit auszubrechen ... einen Durchbruch zu schaffen ... und frei zu werden.


Anders als bei Schauspielern ist bei uns die Show nie wirklich zu Ende. Wir befinden uns immer in einer Phase des Probens, Wiederholens, Übens und Auftretens. Wir können unser ganzes Leben zu einer Heldenreise machen – ohne Ende. Wir haben die Freiheit, den Text zu schreiben, das Drehbuch zu ändern und bei der Handlung Regie zu führen.


Mit Fantasie, Übung und Engagement können wir das Bühnenbild und das Lichtdesign gestalten. Wir können die gesamte Kulisse gestalten. Wir können eine weitere Aufnahme verlangen, wenn wir stolpern oder ein Stichwort verpassen. Wir sind sogar die Person am Rande der Bühne, die uns souffliert und den einstudierten Text zuflüstert, wenn wir steckenbleiben oder zu einer alten Persönlichkeit zurückkehren wollen. Das ist unser Gewissen, das uns zurück auf den Weg ruft. Auf unseren Weg. Zur Reise des Helden ... in die Freiheit.


Wir können immer wieder neue Rollen erfinden und neue Figuren erschaffen. Immer wieder neue Abenteuer und Herausforderungen entdecken. Und wir können weiter üben ... weiter auftreten ... weiter werden ... bis sich die Szene genau so entfaltet, wie wir es wollen.

Wir glauben daran. Wir verhalten uns so. Wir werden dazu.


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