"Es geht nichts über eine gute Geschichte. Wenn wir unsere eigene Geschichte der Transformation erzählen, teilen wir die Kraft dieser Arbeit mit anderen – und helfen ihnen zu erkennen, was in Wahrheit für sie möglich ist, und daran zu glauben."- Dr Joe Dispenza
Heute präsentiere ich euch den vierten und letzten Beitrag zu unserer umfassenden Erforschung der Sprache der Transformation – ein wichtiges neues Forschungsgebiet für unser wissenschaftliches Forschungsteam.
Ich hoffe, du hast die Reihe verfolgt; falls du einen Teil verpasst hast, dann lies bitte Teil I, in dem wir unseren federführenden Forscher, Jeff King, Ed.D. vorstellen, geht, Teil II, in dem es um frühere Forschungsergebnisse und Teil III, in dem wir uns mit Metaphern und assoziativem Lernen beschäftigen.
Wie ich am Ende meines letzten Beitrags erklärt habe, hilft uns die Sprache der Transformation dabei, eine Brücke vom Bekannten zum Unbekannten zu schlagen, unter Verwendung all unsere bisherigen Werkzeuge und Erkenntnisse – somatisches und emotionales Fühlen, der „zeitliche Aspekt“" der Sprache, assoziatives Lernen und Metaphern. Am effektivsten funktioniert das mit unserem vielleicht mächtigsten Werkzeug überhaupt – dem „Storytelling“ bzw. Geschichtenerzählen.
Barrieren durchbrechen
Wie ich in Teil III erklärt habe, ist „assoziatives Lernen“ genau das, wonach es klingt. In unserem Gehirn gibt es bereits eine Reihe von Schaltkreisen, die durch Erfahrungen entstanden sind – sozusagen das Bekannte, unser Referenzpunkt.
Wenn wir also eine neue Information – etwas Unbekanntes – aufnehmen, durchsuchen wir unsere Gedächtnisspeicher, bis wir diese Information mit etwas in Verbindung bringen können, das wir bereits kennen. Auf diese Weise stellen wir einen Zusammenhang her – wir fügen Informationen zusammen und weben ein Netz des Verstehens. Wir überbrücken die Kluft zwischen dem Bekannten und dem Unbekannten.
Auch das Erzählen von Geschichten hat eine assoziative Funktion. In diesem Fall ist die Verbindung, die wir herstellen, eine Möglichkeit.
Wenn wir von der Geschichte eines anderen Menschen erfahren bzw. sie miterleben, beginnen wir, dessen Erfahrung mit unseren eigenen zu verbinden. Das ist in Allegorien, Märchen, Mythen, Gleichnissen und in traditionellen Überlieferungen zu sehen. Es gibt einen Grund, warum diese Geschichten über Generationen hinweg weitergegeben wurden – sie veranschaulichen unsere gemeinsamen menschlichen Erfahrungen. Diese Figuren, Bilder und Lektionen sind zeitlos. Anhand dieser vertrauten Geschichten können wir durch Assoziation besser verstehen, an welchem Punkt wir uns auf unserer eigenen Reise befinden.
Geschichten sind wichtig für unsere Weiterentwicklung in dieser Arbeit. Sie helfen uns, Zweifel und Unsicherheit hinter uns zu lassen und uns entschlossen einzulassen. Denn wenn wir miterleben, wie jemand anderes einen Durchbruch erlebt, können wir uns mit dessen Erfahrungen identifizieren. Wir können neue Möglichkeiten für unser eigenes Wachstum und unsere eigene Heilung erkennen.
Ich habe schon oft von der Vier-Minuten-Meile gesprochen. Niemand hielt es möglich, eine Meile in unter vier Minuten zu laufen – bis Roger Bannister vor fast 70 Jahren diese Grenze durchbrach. Damit trat er nicht nur selbst in einen neuen Bereich des Möglichen ein, sondern öffnete die Tore für viele nach ihm. Was einst als unmöglich galt, wurde für fast 2.000 Menschen, die seit diesem ersten Durchbruch eine Meile in unter vier Minuten gelaufen sind, möglich.
In unserer Gemeinschaft sind die Geschichten der Transformation die „Vier-Minuten-Meile“ für alle, die einen Beweis für das suchen, was möglich ist. Kürzlich erzählte mein Team die Geschichte einer Frau (noch nicht auf Deutsch übersetzt, Anm. Dr Joe Dispenza Deutschland Team), die in ihrer eigenen Meditationspraxis einen Plateau-Effekt erlebte, der Prozess also stagnierte. Wegen einer schlimmen Diagnose schaute sie sich die Beispiele andere Menschen an, die durch diese Arbeit geheilt wurden. Und als sie sah, dass jemand anderes eine ähnliche Krankheit geheilt hatte, half ihr das, sich wieder auf ihre eigene Arbeit einzulassen. In bemerkenswert kurzer Zeit hatte auch sie einen Durchbruch in Richtung Heilung.
Wir vermitteln die Sprache der Transformation anhand von Geschichten und Allegorien, weil sie so unmittelbar nachvollziehbar sind. Sie helfen uns, Konzepte in Worte zu fassen, die uns ansonsten fremd oder schwer zu verstehen sind. Wie Metaphern sind sie eine weitere Möglichkeit, um in unserem Gehirn Assoziationen zu wecken – und das Bekannte mit dem Unbekannten zu verbinden.
Menschen, die ihre Geschichte der Transformation mit unserer Gemeinschaft teilen, sind das ultimative Beispiel für Wahrheit. Wir können den ganzen Tag darüber reden, wie man die Formel der Gehirn-Herz-Kohärenz anwendet. Wir können lehren, wie man die Energie des Feldes in 5-D verändert, um die Materie in 3-D zu verändern. Aber diese Menschen haben es gelebt. Sie leben es. Durch ihr Beispiel zeigen sie anderen, was für sie möglich ist. Sie durchbrechen die Barriere des Bewusstseins – bzw. des Unbewusstseins – und öffnen das Tor für alle, die ihnen folgen werden.
Unsere eigene Geschichte verstehen
Metaphern und Geschichten sind für die Sprache der Transformation unerlässlich, denn zu Beginn des eigenen Veränderungsprozesses fällt es uns oft schwer, die Sprache zu finden, um zu beschreiben, was mit uns geschieht. Wie kannst du mit vertrauten Wörtern oder Empfindungen – dem Bekannten –eine radikale, heilende Veränderung – das Unbekannte –beschreiben?
Wie begreifst du die lebens- und biologisch verändernde Wirkung einer einzigen Intervention – und erklärst dann jemandem, wie oder warum es möglich ist, dass dein Ekzem über Nacht verschwunden ist? Oder wie es sein kann, dass du in einem Rollstuhl zum Retreat gekommen bist und jetzt wieder laufen kannst? Oder wie deine routinemäßige Krebsuntersuchung keinen Krebsbefund mehr ergab?
Wie beschreibst du die Bewegung der Energie, als du gespürt hast, wie sich dein Herz öffnete, du plötzlich von Schamgefühlen frei warst, du dich würdig fühltest und du als ein anderer Mensch vom Meditieren aufstandst? Wie kannst du den Menschen, die dein „altes Ich“ kannten, begreiflich machen, dass du nicht mehr diese Person bist? Wie stellst du ihnen dein „neues Ich“ vor ... die Person, die du jetzt bist ... ein Mensch, der das Leben liebt ... der sich selbst liebt?
Das Ergebnis dieser Erfahrungen lässt sich womöglich ganz einfach beschreiben, aber um zu beschreiben, was mit dir passiert ist, brauchst du ein Vokabular, das oft nicht mit dem Tempo der Veränderungen, die du erlebst, mithalten kann. Diese rein innerliche Erfahrung lässt sich oft nicht mit Worten allein beschreiben oder verstehen.
Über die Sinne hinausgehen
Es gibt kein besseres Beispiel dafür als die persönliche transzendente Erfahrung unseres Freundes Jeff King, die er vor einigen Wochen bei Dr Joe Live mit uns teilte. Während er seine Geschichte erzählte, veranschaulichte er die Erkenntnisse, von denen er uns erzählen wollte und die wir in den letzten Blogbeiträgen erforscht haben. Er sprach von somatischen und emotionalen Gefühlen. Seine Sprache verdeutlichte den „zeitlichen Aspekt“ – es gab die Zeit „vor“ und „nach“ dem Ereignis, und die von ihm verwendeten Verbformen spiegelten das wider. Und er nutzte starke metaphorische Bilder, um die starken Empfindungen in seinem Körper, seinem Geist und seinem Herzen zu vermitteln.
Als Jeff erzählte, was ihm während einer Meditation auf einem unserer einwöchigen Advanced Retreats passiert war, fehlten ihm einfach die Worte, um eine ganz neue Ebene des Erfahrens zu erklären. Er traf auf Energie und Informationen, die jenseits aller seiner Sinneserfahrungen existierten. Zuvor waren alle Schaltkreise in Jeffs Gehirn – die seine Identität und seine Lebenserfahrung ausmachen – durch seine Interaktion mit dem Bekannten in dieser dreidimensionalen Realität ausgebildet worden. Er befand sich in seinem vertrauten Körper, lebte sein vertrautes Leben, in einer vertrauten Umgebung und zu vertrauten Zeiten.
Das, was er auf diesem Retreat erlebte, lag jenseits jeglicher bekannten, vertrauten, typischen Art und Weise, wie er sein ganzes Leben lang Informationen erhalten hatte. Die Erfahrung ging über seine Sinne hinaus. Die Informationen, die seinem Gehirn und seinem Körper übermittelt wurden, stammten nicht aus der materiellen bzw. seiner Außenwelt, sondern von außerhalb der linearen Zeit.
Diese Erfahrung passte nicht in die neuronalen Schaltkreise seiner bisherigen Identität. Die Person, die sich als „Jeff King“ identifiziert hatte, hatte keinen Bezug zu dem, was da mit ihr geschah. Es war eine neue Landschaft in seinem Gehirn.
Die Worte zum Verbinden der beiden unabhängigen Bereiche – des Gleiches (Bekannten) und des Neuen (Unbekannten) – können also nur durch Geschichten und Metaphern gefunden werden. Nur mit Wörtern, mit denen wir vertraute Bilder und Ideen beschreiben, können wir durch Assoziationen ein besseres Modell für das Verständnis dessen schaffen, was da geschah.
Anders ausgedrückt: Selbst Jeff – der Sprachexperte in unserem wissenschaftlichen Team – hatte Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden, um uns die Sprache und die Werkzeuge der Transformation zu erklären. Auch er brauchte diese Werkzeuge – somatische und emotionale Gefühle sowie Metaphern – um seine eigene Geschichte zu erzählen!
Das ist spannend und hilfreich für uns alle in dieser Arbeit – für jeden, der sich im Fluss der Veränderung befindet. In diesem neuen Forschungsbereich lernen wir, wie wir anhand der Sprache der Transformation unsere eigenen Erfahrungen verstehen – und sie mit anderen teilen können.
Der Beweis für das, was möglich ist
Wenn wir etwas Lebensveränderndes erleben – etwas,, bei dem es ganz klar ein „Vorher“ und ein „Nachher“ gibt, ein „altes Ich“ und ein „neues Ich“ – nehmen wir danach eine völlig neue Perspektive ein. Wir suchen nach Worten, um die Erfahrung zu beschreiben, aber alle unsere Bezugspunkte haben sich verschoben. Wir kehren zu einer Identität, einer Persönlichkeit im Wachzustand zurück – sind aber nicht mehr dieselbe Person, die wir vorher waren. Ein Schleier, eine Konditionierung, eine Hypnotisierung, die unsere Wahrnehmung der Realität zuvor eingeschränkt hatte, wurde entfernt.
Wenn wir zu unserer Identität in dieser Realität zurückkehren, sind wir verändert – und damit hat sich auch unsere Sicht auf die Welt geändert. In gewisser Weise erweitert unser inneres Erfahren des Unbekannten unsere äußere Erfahrung der bekannten Realität.
Also wollen wir Gefühle in unserem Körper und in unserem Herzen spüren. Wir greifen nach Bildern. Wir greifen nach Metaphern. Und schließlich greifen wir auf die Tradition des Geschichtenerzählens zurück. Wir erzählen anderen von unserer Reise von unserem vergangen-gegenwärtigen Ich ... zu unserem gegenwärtig-zukünftigen Ich.
Es geht nichts über eine gute Geschichte. Indem wir lernen, wie wir unsere eigene Geschichte der Transformation erzählen können, gehen wir mit gutem Beispiel voran. Wir teilen die Kraft dieser Arbeit mit anderen – und helfen ihnen zu erkennen, was in Wahrheit für sie möglich ist, und daran zu glauben.