»Wenn wir die enorme Kraft der ersten drei Energiezentren direkt ins Herz, das Zentrum der Kreativität und Schöpferkraft, aufsteigen lassen, können wir neue Möglichkeiten im Unbekannten erforschen.« – Dr Joe Dispenza
Ich bin wirklich berührt von den vielen Kommentaren, die ich in Reaktion auf meine Beiträge über die Arbeit mit Zweifeln erhalten habe. Dabei tauchten Fragen über das Herz, das vierte Energiezentrum, und seine Rolle in diesem Prozess auf, worauf in Teil II kurz eingegangen wurde. Ich dachte mir, es könnte vielleicht hilfreich sein, auch noch einmal einen Blick auf die anderen beteiligten Energiezentren zu werfen und zu erklären, wie wir mit ihnen arbeiten.
Wir wollen uns gemeinsam ein paar Konzepte anschauen. Jedes Energiezentrum hat seine eigene, einzigartige Energie (bzw. Frequenz), die mit einer entsprechenden Bewusstseinsebene einhergeht, und seinen eigenen Geist bzw. seine Intention, wodurch bestimmte Informationen zum Ausdruck gebracht werden, sowie seine ihm zugeordneten Drüsen, Hormone, chemischen Substanzen und sein Nervengeflecht.
Die unterschiedlichen Hormone verändern unsere Chemie und bewirken, dass wir unterschiedliche Emotionen empfinden. Wie ich in meinem Beitrag geschrieben habe, arbeiten wir bei Zweifeln vor allem mit den Überlebensemotionen – den Emotionen, die mit den ersten drei Energiezentren einhergehen – und wandeln sie um, und zwar indem wir unser Herz öffnen, um die Emotionen des Schöpfertums zu fühlen. Das wollen wir uns ein bisschen genauer ansehen.
Die ersten drei Energiezentren: das menschliche Selbst
Wenn wir über die Alchemisierung der Kraft in jedem dieser Zentren sprechen, dürfen wir dabei nicht vergessen, dass an ihnen nichts falsch ist. Tatsächlich brauchen wir jedes Energiezentrum; sie sind alle essenziell für unser menschliches Erleben.
Wenn du das erste, zweite und dritte Energiezentrum besser verstehen möchtest, empfehle ich dir, den Beitrag zu lesen, den ich anlässlich der Veröffentlichung der Meditation „Das mutige Herz“ vor ein paar Jahren geschrieben habe. Darin gehe ich auf die Aufgabe und die Emotionen ein, die jeweils mit diesen Zentren assoziiert sind, und erkläre die Bedeutung und den Wert der einzelnen Zentren.
Und diese Zentren sind wirklich wichtig. Aber wenn wir Zweifel verspüren oder unseren Glauben verlieren, bedeutet das, dass sie aus dem Gleichgewicht geraten sind. Wir betrachten herausfordernde Umstände in unserem Leben oder die Situation, mit der wir konfrontiert sind, aus den Emotionen des Überlebens heraus – und agieren daher von einer niedrigeren bzw. eingeschränkteren Bewusstseinsebene aus.
Wenn das passiert, unterstützen uns diese Zentren nicht bei ihren primären Aufgaben – die darin bestehen, sich fortzupflanzen (das erste Zentrum), uns zu nähren und zu versorgen sowie uns ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln (das zweite Zentrum) und uns zu stärken, aktiv zu handeln und uns Willensstärke zu verleihen (das dritte Zentrum). Vielmehr nähren und befeuern sie dann die Gefühle, die wir am meisten mit Zweifeln verbinden.
Wenn das erste Zentrum aus dem Gleichgewicht geraten ist, haben wir womöglich mit Süchten, Besessenheit und Zwängen hinsichtlich unserer Sexualität zu kämpfen. Ein reaktives zweites Zentrum kann uns mit Unsicherheit, Sorgen, Angst, Scham und Schuldgefühlen überfluten – oder mit Gefühlen des Mangels, der Bedürftigkeit, des Opferseins oder der Unwürdigkeit. Wenn das dritte Zentrum im Ungleichgewicht ist, kommen Gefühle wie Wut, Frustration, Hass, Verurteilung, Anspruchsdenken, Neid, Eifersucht, Kontrolle, Ungeduld, ungesundes Konkurrenzdenken oder Selbstverherrlichung auf.
Diese Überlebensemotionen sind so fest in unserer Natur verankert, dass sie automatisch entstehen. Sie sind so vertraut, so tief in uns einprogrammiert, dass wir süchtig nach ihnen werden können. Wenn das passiert, begeben wir uns auf die Schattenseite des Überlebens – und unser Herz verschließt sich. Denn wenn wir uns im Überlebensmodus befinden, ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür, unser Herz zu öffnen oder etwas zu kreieren. Es ist nicht der richtige Zeitpunkt, Vertrauen zu haben oder verletzlich zu sein.
Wenn also davon die Rede ist, die Energie in den ersten drei Zentren umzuwandeln, um Zweifel zu überwinden, bewerten wir die Zentren selbst nicht als „minderwertig“ oder „schlecht“. Es geht einfach darum, sie wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Wir arbeiten daran, ihre enorme Kraft und Energie zu unserem Herzen – dem Zentrum der Kreativität und Schöpferkraft – aufsteigen zu lassen und dann mit dieser transformierten Energie neue Möglichkeiten im Unbekannten zu erforschen. Und genau das passiert, wenn alle Zentren im Gleichgewicht sind – die Energie kann leichter in das Herz fließen.
Wie ich bereits gesagt habe, können wir uns diese ersten drei Zentren als das menschliche Selbst vorstellen. Das göttliche Selbst beginnt im Herzen. Wenn wir also in der Lage sind, diese Energie auf eine expansivere Bewusstseinsebene zu bringen (denke daran, die eigene Bewusstseinsebene zu erkennen ist der erste Schritt bei der Arbeit mit Zweifeln), können wir in eine Verfassung wechseln, in der sich neue Türen für uns öffnen. Wir versuchen dann nicht mehr, etwas zu erzwingen und zu kontrollieren; wir leisten keinen Widerstand mehr und arbeiten nicht mehr im Bereich bekannter, begrenzter und vorhersehbarer Ergebnisse.
Auf diese Weise können wir uns befreien und von einem Überlebensmodus, in dem die Energie in den ersten drei Zentren feststeckt, zu einem Punkt des Schöpfertums gelangen.
Diese Zentren zu unserem größten Vorteil ins Gleichgewicht zu bringen, war meine Inspiration für die Meditationen zur Segnung der Energiezentren. In Teil II wird es darum gehen, wie wir anhand dieser Praxis Zugang zu den spezifischen, essenziellen Informationen der einzelnen Zentren erhalten, mit ihnen arbeiten können und so eine resonante innere Ordnung kreieren.